Als ich Anfang des Jahres in Italien war, musste ich natürlich auch Venedig, der Stadt der tausend Brücken, einen Besuch abstatten. Ein langersehnter Traum, nicht nur weil diese Stadt in so vielen, tollen Büchern und Filmen die Hauptrolle spielt (z.B.die Verfilmung der Bücher über Commissario Brunetti*, der Herr der Diebe*, der Tourist*, usw.) Diesen romantisch italienischen Flair zu spüren, den diese Stadt verströmt, habe ich mir immer grandios vorgestellt.
Von Bologna aus bin ich mit dem Zug Richtung Venecia gefahren. Wenn ich jetzt daran zurückdenke, bin ich immer wieder erstaunt, wie beeindruckend und überwältigend mein erster Eindruck war. Es fühlte sich beinahe an, wie die Tür in eine andere Welt. Sobald man aus dem Bahnhof tritt, ist das Erste, was man sieht Wasser, Gondeln und Brücken und man befindet sich schon ziemlich nah am Mittelpunkt der Stadt. Es ist also nicht mehr weit bis zum berühmten Markusplatz.
Ein kleiner Tipp vorweg: Ich bin mit dem Zug nach Venedig gefahren, wie es viele andere Touristen auch machen. Ebenso wird die Stadt von Touristenmassen überfallen, wenn ein Kreuzfahrtschiff anlegt. Wer die Stadt also mal in ruhigerem Zustand genießen möchte, der übernachtet am besten dort. Morgens, wenn noch keine Touristen in der Stadt sind, soll der Sonnenaufgang besonders schön sein. Hotels findet ihr z.B. über Booking.com*
Tipp Nummer 2: Falls man in Venedig essen gehen möchte, sollte man sich nicht gerade auf der Hauptroute umsehen. Seht euch lieber mal in den vielen kleinen Gässchen um, in denen sich jede Menge kleine, versteckte Restaurants befinden. Dort gibt es traditionelles, italienisches Essen und es ist nicht überteuert.
Aber Achtung: Meistens sind die Gerichte, die der Kellner empfiehlt und die nicht auf der Karte stehen ziemlich teuer.
Das Gleiche gilt für die Restaurants, in dessen Nähe eine Musikkapelle für Unterhaltung sorgt (wie z. B. auf dem Markusplatz). Hier sollte man sich zweimal überlegen, ob einem das Programm die teuren Sitzplätze wert ist.
Meine erste Amtshandlung war es, über eine der riesigen Brücken zu gehen und zu staunen, wie wunderschön alles aussieht, typisch auch für Italien, die bröckelnden Hausfassaden 😉
Leider wird man sofort von fliegenden Händlern verfolgt, die einem einen Selfie-Stick und andere Souvenirs anbieten wollen. Etwas weiter entfernt schaue ich einem Hütchenspieler zu und bin nicht mutig genug mitzuspielen, obwohl er nicht gerade besonders geschickt mit seinen Hütchen umgeht, so dass man die versteckte Kugel meistens schnell finden kann.
Aber es sind ja genug andere Touristen da, die ihr »Glück« versuchen. 🙂
Ein weiterer Tipp: Bereits im April sind schon viele Touristen da und schauen sich mit mir diese wunderschöne alte Stadt an. Im Sommer ist wahrscheinlich noch viel mehr los. Dementsprechend sollte man sich vielleicht lieber die Nebensaisons aussuchen, um ausgerechnet Venedig zu besuchen. Ich war sogar an einem Wochentag da und es war schon voll. Und wie zuletzt noch in den Nachrichten wird Venedig auch immer wieder von riesigen Kreuzfahrtschiffen angesteuert, was ich persönlich als sehr schade empfinde. Zum Einen wegen der ganzen Touristen, die über das kleinen Städtchen mit den engen Gassen herfallen und zum Anderen, weil diese wunderschöne Stadt, die nur auf Pfählen gebaut ist, jetzt schon so kaputt ist und vor sich hinbröselt. Wer weiß wie lange das noch so weitergehen kann? Sehr schade.
Wieviel Zeit solltest du einplanen?
Da ich die Stadt nur für einen Tag besucht habe, habe ich mir die Sehenswürdigkeiten leider alle nur von außen angesehen. Aber ich bin mir sicher, dass der Markusdom, der Dogenpalast oder das Kunstmuseum Accademia einen Besuch wert sind. Nicht nur, weil so viele Menschen in langen Schlangen davor standen und warteten, um reingelassen zu werden. Möglicherweise auch nur ein guter Grund, die Stadt bald noch einmal zu besuchen. 😉
Obwohl Venedig im Verhältnis zu anderen Städten ziemlich klein und an manchen Stellen sehr beengt ist, gibt es unglaublich viel zu sehen. Man geht von einer Sehenswürdogkeit zur nächsten und kommt aus dem Staunen nicht mehr raus. Wenn du alles sehen und eventuell auch noch die Umgebung ein bisschen erkunden willst, dann würde ich dir definitiv dazu anraten länger zu bleiben, als nur einen Tag.
Bei 3-4 Tagen könntest du dir z.B. noch die anderen Inseln der Lagune anschauen, wie etwa Murano* (berühmt für ihre traditionellen Glaskreationen), den Strand auf Lido oder die ruhigere Giudecca.
Und falls man länger in der Stadt bleibt und wirklich jeden Moment nutzen möchte und nicht etwa mit Anstehen und Warten vergeuden, sollte man seine Tickets definitiv bereits im Voraus buchen.
Get your Guide
- Markusdom: Führung und bevorzugter Einlass*
- Dogenpalast und Gondelfahrt*
- Mysteriöses Venedig: Ein Rundgang der etwas anderen Art*
Wer durch Venedig läuft – und ja hier wird alles zu Fuß erledigt: Keine Autos, keine Busse, nichts mit 4 Rädern, – dem begegnen auf seiner Route zahlreiche bekannte Bauwerke, die man unbedingt gesehen haben muss, auch wenn man nur kurz in der Stadt ist: Die Rialtobrücke, Markusplatz, das Wahrzeichen Venedigs, wo sich auch der prachtvolle Dogenpalast befindet, der Glockenturm von San Marco, der Markusdom, die Seufzerbrücke, die den den Dogenpalast mit den ehemaligen Verliesen verbindet.
Und natürlich ganz viele Gondeln und Gondoliere, denen man ja auch eher selten in anderen Städten begegnet. 😉
Es ist grandios. Wer sich wirklich für die Stadt interessiert, lässt sich von einem Guide durch die engen Gassen führen, dann braucht man nicht viel im Voraus zu planen und erfährt jede Menge über die Stadt im Vorbeigehen.
Vor allem die Gassen faszinieren mich sehr. Die ganze Stadt ist wie ein Labyrinth. Entweder enden die engen Wege in Sackgassen oder man entdeckt 10 neue Abzweigungen. Ich als komplett orientierungsloser Mensch wäre ohne Google Maps wahrscheinlich jetzt noch dort und würde durch die Gassen irren. 🙂 Man kann sich eben auch so wunderschön treiben lassen. Einfach von einer Gasse in die nächste und in die übernächste. Genial.
Natürlich darf auch ein Buchladen auf meiner Reise nicht fehlen.
Und diesmal keiner der großen Ketten, sondern ein ganz Besonderer, der ziemlich bekannt zu sein scheint. Jedenfalls ist es wohl kein Geheimtipp mehr, wenn ich mir den engen Raum mit vielen anderen Menschen teilen muss, die gar nicht für die Bücher gekommen sind Ich weiß gar nicht so genaus, was es ist, das man sich hier unbedingt anschauen muss. Der Laden wird leider jedes Jahr überflutet und die Bücher werden mit einer Gondel »gerettet«. Geht man einmal durch den Laden durch, entdeckt man eine Büchertreppe über die man einmal über die Mauer auf den Kanal Grande blicken kann. Foto machen und wieder gehen. Denn die Bücher sind leider nicht mehr in dem Zustand, dass ich sie unbedingt in mein Bücherregal stellen will und na ja italienisch kann ich weder sprechen noch lesen.
Deshalb verlasse ich den abgelegenne Buchladen wieder und mache mich auf den Heimweg, zurück zum Bahnhof, zurück nach Bologna.
Das wird hoffentlich nicht mein letzter Besuch in dieser wunderschönen faszinierenden Stadt gewesen sein, die ein Tor zu einer anderen Welt zu bilden scheint.